Impfungen für Hunde und Katzen

Hunde

Vor Infektionskrankheiten kann man sich am sichersten durch eine Impfung schützen. Bei den Impfungen unserer Hunde handelt es sich vorwiegend um Impfungen gegen Virusinfektionen. Da es im Krankheitsfall nur wenig wirksame Mittel gegen diese Virusinfektionen gibt, kommt es oft zu schweren Erkrankungen oder zu Todesfällen. Für einen guten Impfschutz ist eine durchdachte und regelmäßige Impfprophylaxe angezeigt.

Grundimmunisierung

  • gegen Staupe, H.c.c., Parvovirose, Leptospirose, Parainfluenza und Tollwut ist ab einem Lebensalter von mehr als 12 Wochen eine Impfung als Grundimmunisierung ausreichend

Grundimmunisierung für Hundewelpen

  • Ab 8 Wochen Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Parvovirose, Zwingerhustenkomplex, Leptospirose
  • ab 12 Wochen Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Parvovirose, Zwingerhustenkomplex, Leptospirose Tollwut
  • evt. 16 Wochen Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Parvovirose, Zwingerhustenkomplex, Leptospirose Wiederholungsimpfung für Hunde

Nachimpfung

  • nach einem Jahr eine Kombinationsimpfung gegen Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Parvovirose, Zwingerhustenkomplex, Leptospirose
  • jährlich Zwingerhustenkomplex, Leptospirose
  • alle 3 Jahre Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Parvovirose, Tollwut

Beschreibung der einzelnen Krankheiten

Staupe

Das Staupevirus führt am Anfang der Erkrankung zu Augen- und Nasenausfluss. Dieser Ausfluss ist höchst ansteckend. Anschließend können weitere Symptome wie Erbrechen, wässrig bis blutiger Durchfall und / oder Husten mit Atembeschwerden auftreten. Besonders gefürchtet ist eine mögliche Schädigung im Gehirn mit Symptomen wie Zittern, Lähmungen und Krampfanfällen. Der Verlauf der Krankheit kann sehr unterschiedlich sein und zu bleibenden Schäden oder auch zum Tod führen. Staupeinfektionen treten auch bei Wildtieren auf und können so auf Hunde übertragen werden.

Parvovirose

Die Krankheit beginnt mit Fieber und Mattigkeit, danach tritt Erbrechen und starker, meist blutiger Durchfall auf. Bei jungen Welpen kann die Infektion zum akuten Herztod führen. Vor allem bei jungen Hunden hat die Krankheit oft einen tödlichen Verlauf. Das Parvovirus ist sehr langlebig und hoch ansteckend. Die Viren werden über den Kot ausgeschieden, so können sich gesunde Hunde sehr schnell anstecken.

Hepatitis contagiosa canis

Die Krankheit beginnt mit Fieber und Appetitlosigkeit. Weiter kann es zu Augen- und Nasenausfluss, Erbrechen, manchmal Durchfall und Schmerzen im Bauchbereich kommen. Im weiteren Verlauf werden die Tiere apathisch. Das Virus schädigt die Leber und verursacht unter anderem Störungen in der Blutgerinnung. Überleben die Hunde die Krankheit, kann es zu chronischen Nierenschädigungen und einer chronischen Hepatitis (Leberentzündung) kommen.

Zwingerhustenkomplex

Die Hunde leiden an einem trockenen, bellenden Husten und sind dadurch im Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt. Verschiedene Virusarten (Parainfluenzavirus, Adenovirus) sind die Ursache des Zwingerhusten. Als Zweitinfektion können Bakterien (Bordetella bronchiseptica) den Krankheitsverlauf verschlimmern. Die Ansteckung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion. Am häufigsten sind deshalb Hunde betroffen, die mit vielen Hunden in engem Kontakt stehen, wie zum Beispiel durch Aufenthalt im Tierheim, Hundepnsion, Hundeschule und Spielgruppen. Grundsätzlich kann aber jeder Hund angesteckt werden. Auch geimpfte Hunde können am Zwingerhusten erkranken, da die Viren eine hohe Mutationsrate aufweisen. Der Krankheitsverlauf ist jedoch meist milder.

Leptospirose

Die Krankheit beginnt mit Schwäche, Futterverweigerung, Erbrechen und Fieber. Die Leber und auch die Nieren können durch die Bakterien geschädigt werden. Gefürchtet ist vor allem ein akutes Nierenversagen. Überlebt das Tier die Krankheit, leidet es oft an einer chronische Nierenschädigung. Die Leptospirose wird von Bakterien verursacht, welche auch den Menschen infizieren können. Die Bakterien werden über den Urin ausgeschieden. Ratten und Mäuse sind eine wichtige Infektionsquelle. Die Bakterien können über längere Zeit im Wasser überleben. Hunde, die aus Pfützen trinken, können sich zum Beispiel auf diesem Weg anstecken.

Tollwut

Die Tollwut ist nach wie vor eine der gefährlichsten Virusinfektionen für Mensch und Tier, da die Krankheit nicht heilbar ist und zum Tod führt. Deutschland gilt als „Tollwut frei“, somit ist es gesetzlich nicht vorgeschrieben Hunde, die nur in Deutschland leben, gegen Tollwut zu impfen. Sobald der Hund jedoch ins Ausland reist, ist die Tollwutimpfung obligatorisch. Je nach Land bestehen spezielle Einreisebestimmungen. Bitte informieren sie sich vor einer Reise bei uns oder dem Veterinäramt. Je nach Land können die Einreiseformalitäten bis zu 6 Monate dauern.

Borreliose

Die Borreliose wird durch ein Bakterium (Borrelia burgdorferi) verursacht. Die Übertragung erfolgt durch Zecken. Bei den meisten Hunden verläuft eine Borreliose ohne erkennbare Symptome. In wenigen Fällen kann es zu wiederkehrenden Lahmheiten, geschwollenen Gelenken, Fieber und Appetitlosigkeit kommen. Die Borreliose beim Hund wird jedoch kontrovers diskutiert, da in experimentellen Studien keine eindeutigen klinischen Symptome nach einer Infektion festgestellt werden konnten. Aus diesem Grund und dem ungenügendem Impfschutz wird die Borrelioseimpfung nicht routinemässig empfohlen. 

Katzen

Vor lebensgefährlichen Infektionskrankheiten kann man sich am sichersten durch Impfungen schützen. Es gibt bis heute keine Medikamente um die Virusinfektionen bei der Katze direkt zu bekämpfen. Im Krankheitsfall wird mit unterstützenden Maßnahmen versucht, die Heilung herbeizuführen. Um Katzen vor gefährlichen Infektionen zu schützen, ist nach wie vor eine durchdachte und regelmäßige Impfprophylaxe angezeigt.

Bei Katzen wird das Impfschema je nach Haltung angepasst. Wir Verwenden als Katzenimpfstoff den adjuvansfreien Impfstoff "PUREVAX" von Merial.

Impfschema für Wohnungskatzen

Grundimmunisierung:

  • ab 8 Wochen Katzenschnupfen, Katzenseuche
  • 3-4 Wochen später Katzenschnupfen, Katzenseuche
  • nach 1 Jahr Katzenschupfen, Katzenseuche

Impfschema für Freigänger

Grundimmunisierung:

  • ab 8 Wochen Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose
  • 3-4 Wochen später Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose, Tollwut
  • nach 1 Jahr Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose und Tollwut

Wiederholungsimpfung

  • alle 3 Jahre Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose, Tollwut

Beschreibung der Krankheiten

Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen wird vor allem durch zwei Viren (Rhinotracheitis- und Caliciviren) verursacht. Weitere Erreger können beteiligt sein. Die Katzen können sich von kranken oder auch von gesunden so genannten „Trägertieren“ anstecken. Die Krankheit beginnt mit Niesen, Nasen- und Augenausfluss. Oft haben die Tiere auch Fieber, sind matt und haben keinen Appetit. Es kann zu einer Entzündung der Bronchien und sogar der Lunge kommen. Manchmal treten schmerzhafte Zubildungen in der Maulhöhle auf. Chronischer Katzenschnupfen schwächt die Gesundheit des Tieres, in seltenen Fällen kann er auch zum Tod führen.

Katzenseuche

Der Erreger der Katzenseuche ist ebenfalls ein Virus, welches in der Aussenwelt extrem stabil ist und vom Mensch mit den Schuhen und Kleidung etc. in die Wohnung eingeschleppt werden kann. Aus diesem Grund sollten unbedingt auch Wohnungskatzen geimpft werden. Kranke und auch gesunde „Trägertiere“ sind weitere Ansteckungsquellen. Die ersten Symptome sind hohes Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit. Danach treten Erbrechen und schwerer Durchfall, der Blut und Schleimhautfetzen enthalten kann, auf. Dies führt zu einer raschen Austrocknung und kann letztlich zum Tod führen.

Leukose

Die Leukose wird durch das Feline Leukosevirus verursacht. Das Virus wird nur durch direkten Kontakt mit infizierten Katzen übertragen. Infizierte Muttertiere können die Leukose bereits im Mutterleib oder über die Milch auf die Katzenwelpen übertragen. Eine große Rolle spielen auch hier gesunde Trägertiere, die das Virus im Speichel ausscheiden und dadurch über Bissverletzungen andere Tiere anstecken können. Die Erkrankung führt einerseits zu einer Schwächung des Immunsystems und der Abwehr, andererseits kann sie auch zu Tumorerkrankungen führen. Das erkrankte Tier kann nicht von der Virusinfektion geheilt werden und stirbt früher oder später an deren Folgen. Vor der Impfung ist es sinnvoll, einen Blutschnelltest durchzuführen. In diesem Test kann festgestellt werden, ob das Tier bereits Träger des Leukosevirus ist. Für den Test wird nur ein Tropfen Blut benötigt und das Ergebnis ist nach wenigen Minuten vorhanden.

FIP

Die FIP – feline infektiöse Peritonitis – oder auch „ansteckende Bauchfellentzündung“ wird durch Coronaviren verursacht und endet sehr häufig tödlich. Die Viren werden durch andere Katzen oder indirekt über Gegenstände wie z.B. Katzentoiletten übertragen. Die Krankheit beginnt mit Fieber und vermindertem Appetit. Kommt es im weiteren Verlauf zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle oder auch der Brusthöhle, spricht man von der „feuchten FIP“. Das Virus kann aber auch knötchenartige Veränderungen in den inneren Organen verursachen. Dies bezeichnet man als „trockene FIP“. Viele Katzen haben mit Coronaviren im Laufe ihres Lebens Kontakt und erkranken nicht oder zeigen nur etwas Durchfall. Bei einigen dieser Katzen mutiert jedoch das Virus im Körper und führt zur FIP-Erkrankung. Dieser Mechanismus wird zur Zeit noch erforscht. Die FIP-Impfung führt nur zu einem guten Schutz bei Katzen, die noch nie mit dem Virus in Kontakt gekommen sind, bei allen anderen Katzen ist der Impfschutz ungenügend. Untersuchungen haben gezeigt, dass FIP vermehrt in größeren Katzenbeständen auftritt. Aus diesem Grund empfehlen wir die FIP-Impfung nur unter bestimmen Umständen (größere Katzenzuchten, welche Coronavirus-negativ sind).

Tollwut

Die Tollwut ist nach wie vor eine der gefährlichsten Virusinfektionen für Mensch und Tier, da die Krankheit nicht heilbar ist und zum Tod führt. Deutschland gilt als „Tollwut frei“, deshalb ist die Tollwutimpfung bei Katzen nicht gesetzlich vorgeschrieben. Sobald sie mit Ihrer Katze jedoch ins Ausland reisen, ist die Tollwutimpfung obligatorisch. Je nach Land bestehen spezielle Einreisebestimmungen. Bitte informieren sie sich vor einer Reise bei uns oder dem Veterinäramt. Je nach Land können die Einreiseformalitäten bis zu 6 Monate dauern.